Handwerksbetriebe im Kammbezirk Cottbus nutzen zunehmend die Chance, Menschen mit Behinderung auszubilden und als Arbeitnehmer zu integrieren. Dabei werden sie von den Inklusionsberatern der Handwerkskammer Cottbus unterstützt. Eine Veranstaltung informiert Unternehmer über die Potentiale, Fördermöglichkeiten bei der Neueinstellung oder Weiterbeschäftigung sowie die Unterstützung bei der Suche nach Bewerbern.

Termin:
Donnerstag, 14. März, 14 bis 15.30 Uhr
Handwerkskammer Cottbus – Außenstelle Königs Wusterhausen
Cottbuser Str. 53a, 15711 Königs Wusterhausen

277 Jugendliche mit Behinderungen wurden seit 2013 im Handwerk ausgebildet. Zu den stärksten Ausbildungsberufen gehörten der Kraftfahrzeugmechatroniker, Maurer, Hochbaufacharbeiter, Metallbauer, Maler und Lackierer sowie Gebäudereiniger. Handwerksbetriebe aus den Landkreisen Dahme-Spreewald (71) und Spree-Neiße (63) boten die meisten Ausbildungsverhältnisse.

Anton Knieschke aus Lübben (Spreewald) hat seine Ausbildung als Zahntechniker bei der Carl Wesely Dental Technik GmbH mit Bestnoten absolviert. Dieser Weg war nicht selbstverständlich. Er ist gehörlos. Ein Implantat unterstützt die Akustik. Der 24-jährige ist jetzt Teil der Belegschaft. „Anton Knieschke war ein exzellenter Auszubildender. Er ist handwerklich sehr talentiert, zuverlässig und verbindlich. Seine einzige leichte Einschränkung liegt im Kundenkontakt“, berichtet Ausbilder und Zahntechnikermeister Can Manca. Er macht anderen Unternehmern Mut, sich für inklusive Beschäftigungsverhältnisse zu öffnen: „Es kommt natürlich auf die Behinderung an, aber wer ehrgeizig ist, der schafft die Ausbildung und wird zum geschätzten Arbeitnehmer. Ein Praktikum ist ein idealer Weg für alle Beteiligten, um das im Vorfeld zu prüfen. Für manche Betriebe ist der besondere Kündigungsschutz für Schwerbehinderte vielleicht ein Hinderungsgrund. Für uns überwiegen jedoch die Vorteile. Anton Knieschke bereichert unser Team. Er vertieft in der kommenden Zeit seine Kenntnisse, um Schnelligkeit und Sicherheit zu erlangen.“

Anmeldungen zur Veranstaltung „Inklusion im Handwerk“ nimmt Anita Welk, Telefon 0355 7835-153 oder über E-Mail [email protected] entgegen.

Hintergrund:
Mit Franziska Ulm, Fachberaterin zur Inklusion der HWK, steht den Betrieben ein zuverlässiger Ansprechpartner zur Verfügung. Das Landesamt für Soziales und Versorgung Brandenburg unterstützt Menschen mit Behinderung, damit sie gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können und verfügt über umfassende Fördermöglichkeiten für Betriebe.