Mehr als 150 Handwerksbetriebe haben bereits einen Förder-antrag über den „Just Transition Fund“ (JTF) gestellt. Rund 170 Millionen Euro stehen für kleine und mittlere Unternehmen zur Verfügung, um die Folgen des Kohleausstiegs abzumildern. Die Elektro Nimtz GmbH aus Märkische Heide (Landkreis Dahme-Spreewald) baut mithilfe der EU-Gelder ihre Betriebsstätte aus und digitalisiert die Prozesse.

Insgesamt 285.000 Euro investiert der Handwerksbetrieb, 70 Prozent davon werden gefördert. Zu den Maßnahmen zählen der Bau einer zweiten Büroetage mit fünf Arbeitsplätzen samt Büroeinrichtung und Technik. Zwei Ingenieure sollen neu eingestellt werden. Zudem werden alle 36 Mitarbeiter mit Tablets ausgerüstet (Digitalisierung als mobiler Monteur). Als dritte Maßnahme beschafft sich das Unternehmen einen Minibagger, um Straßenbaubeleuchtungen installieren zu können. Gleichzeitig werden die Fahrzeuge einheitlich ausgestattet.

Nur drei Wochen hat es vom Ausfüllen des Antrages bis zum Zuwendungsbescheid durch die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) gedauert. „Über die sehr schnelle Bearbeitung haben wir uns sehr gefreut“, sagt Elektromeister Fred Nimtz. „Mit der Digitalisierung reduzieren wir deutlich den Aufwand für unsere Mitarbeiter auf der Baustelle und im Büro bei der Auftragsbearbeitung. Wir werden zudem effizienter, können schneller Waren bestellen und schneller Rechnungen schreiben“, erläutert der Unternehmer.

Im Jahr 1997 gründete Fred Nimtz das Unternehmen als Einzelkämpfer. Seitdem etablierte sich der Betrieb zum Spezialisten für sämtliche Elektroarbeiten. Von der Hausinstallation über erneuerbare Energien und Elektromobilität bis zu Multimedia-Anwendungen reicht das Leistungsspektrum.

Insbesondere Elektro- und SHK-Betriebe, Metallbauer, Tischler, Zimmerer, Maurer und Bäcker haben Anträge auf JTF-Förderung gestellt. Mehr als 200 Betriebe wurden seit Start des Programms im letzten Jahr durch die Handwerkskammer Cottbus beraten.

Hintergrund:
Der JTF richtet sich vornehmlich an die Betriebe, die von der Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft betroffen sind. Darunter fallen auch Start-ups sowie Existenzgründerinnen und -gründer. Die Betriebsberater der Handwerkskammer Cottbus stehen ihren Mitgliedsbetrieben für alle Fragen beratend zur Seite. Sie begleiten die Unternehmen bei der Projektberatung und Antragstellung.

Fördergeber ist das Wirtschaftsministerium des Landes Brandenburg.